SHG HIRNverletzt vernetzt

Wir sind eine Selbsthilfegruppe, für Menschen mit erworbenen Hirnschäden, und unterstützen Betroffene und Angehörige dabei, ihre neue Situation bestmöglich zu bewältigen und dieses Thema in der Gesellschaft sichtbar und bewusst zu machen. Wir bringen die Erfahrungen und Bedürfnisse von Betroffenen und Angehörigen zusammen und unterstützen den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit.

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Statement 30 Jahre Selbsthilfe Kärnten:

Schädel-Hirn-Trauma. Schlaganfall. Hypoxie. Tumor oder Entzündung: Nach solchen Verletzungen ist nichts mehr wie es war. Betroffene und Angehörige stehen vor immensen Veränderungen und müssen sich neuen Herausforderungen stellen.

Wir schätzen, dass es in Kärnten 12.500, sowie in ganz Österreich 180.000 Betroffene gibt. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen tragen schwere Beeinträchtigungen davon. Aber auch für die leichter Betroffenen ist ein Leben in weitestgehender Unabhängigkeit nicht möglich.

Plötzlich ist alles anders

Was fehlt, sind Unterstützungsangebote. Sowohl für Betroffene, als auch für Angehörige. Man fühlt sich so allein gelassen – völlig überfordert, am Ende seiner Kräfte. Es gibt keine «Lebensräume» für diese Gruppe von Menschen. Viele Freunde und Wegbegleiter wenden sich ab. Der Weg durch den Behördendschungel auf der verzweifelten Suche nach Hilfe endet nicht selten mit emotionaler und materieller Entkräftung. Man verschwindet buchstäblich in den täglichen Aufgaben und Herausforderungen.

HIRNverletzt vernetzt, das Kärntner Netzwerk für Menschen mit erworbenen Hirnschäden, unterstützt Betroffene und Angehörige. Wir bringen Menschen zusammen und profitieren von gesammelten Erfahrungen.

Zusammen ist es leichter!

Diese Erfahrungen haben uns motiviert die Gruppe “HIRNverletzt vernetzt” zu initiieren. Wir sehen uns als Netzwerk für Betroffene und Angehörige mit gleichem oder ähnlichem Schicksal und wollen uns gegenseitig unterstützen und zeigen, dass wir nicht die Einzigen sind. Denn auch das Umfeld bricht nach solch einem Schicksalsschlag weg: Freunde, Partner, etc. wenden sich ab. Auch für die Angehörigen gibt es kaum Unterstützung in jeglicher Hinsicht. Und das Schlimmste ist das Gefühl, mit all dem alleine zu sein.

Die Mitglieder, darunter auch Fachexperten, helfen bei Fragen, beraten, geben Ratschläge und Informationen, sowie Kontakte weiter. Wir treffen uns jeden Monat an einem anderen Ort in Kärnten zu einem Workshop und Vernetzungstreffen. Aber wir sehen uns auch als Interessensvertretung gegenüber politischen und strukturellen EntscheidungsträgerInnen. Unser großes Ziel ist die Schaffung einer Einrichtung, in der die Betroffenen adäquat betreut werden. Und dieses werden wir auch erreichen – unter anderem durch Netzwerke wie „HIRNverletzt“. Denn: Zusammen ist es leichter!

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Statement 30 Jahre Selbsthilfe Kärnten:

"Der Verein „Hirnverletzt vernetzt“ wurde im Jahr 2014 von Frau Motschilnig gegründet. 2012 erlitt ihr Bruder ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Ganz schnell bemerkte sie, dass eigentlich und irgendwie keiner zuständig ist. Ein Trauma für die ganze Familie, man bräuchte dringend Hilfe und Informationen aber die Realität ist, man ist total auf sich alleine gestellt.
Ich, Maria Liebhart, erlitt im Jahr 2006 ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Bei einer Veranstaltung über die neurologische Rehabilitation, lernte ich Frau Motschilnig kennen, welche mich über ihren Verein und ihr Vorhaben informierte. Bald darauf startete ich mit der ersten Selbsthilfegruppe. Ich war sehr aufgeregt, gespannt und glücklich. Die Gruppe war gut besucht, wir haben uns über viele Themen und Problematiken unterhalten. Die Leute freuten sich, dass es in Kärnten endlich eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit einer erworbenen Gehirnschädigung gibt. Der Verein „Hirnverletzt vernetzt“ hat mir eine Tür geöffnet, trotz meiner Defizite mich zu verwirklichen und meine Kompetenzen sinnvoll einzusetzen."

Maria Liebhart