SHG für Schwerhörige und deren Angehörige - Kärnten

Wie viele Menschen sind sich der menschlichen Probleme des Schwerhörig-Seins bewusst? In der Regel versuchen die Schwerhörigen, sich mit der hörenden Welt und deren Bedingungen auseinanderzusetzen. Da sich Arbeit, Bildung, Familienleben und die ganze Palette der menschlichen Interaktionen vorwiegend auf das gesprochene Wort verlassen, müssen die Schwerhörigen gewaltige menschliche Anstrengungen auf sich nehmen, um sich auf die ständig wechselnden akustischen, technischen und kommunikativen Umstände einzustellen. Sie müssen Barrieren und Hindernisse überwinden, die daraus resultieren, dass sie das gesprochene Wort oft nur unvollkommen aufgenommen haben. Die physischen und psychischen Anstrengungen, die aufgebracht werden müssen, um erfolgreich zu sein, können erhebliche Energien von den schwerhörigen Personen und den Mitmenschen um sie herum verbrauchen.

Obwohl ca. 1,6 Millionen Schwerhörige in Österreich leben, wird ihre schwierige Lebenssituation in der Öffentlichkeit nach wie vor nicht erkannt! Sehr viele Betroffene haben Mut verloren und haben sich daher zurückgezogen.

Wichtig ist, dass die Gesellschaft mehr Verständnis für die Situation der Hörgeschädigten aufbringt und dass die Hörgeschädigten ihren Hörverlust als Teil ihrer Identität akzeptieren.

Ganz unter dem Motto: „Schwerhörigkeit sieht man nicht, man muss darüber reden!“ treffen sich Betroffene und deren Angehörige zum Erfahrungsaustausch um die eigene Lebensqualität im alltäglichen Leben zu verbessern. Angeboten werden auch Vorträge aus verschiedenen Bereichen.

____________________

Statement 30 Jahre Selbsthilfe Kärnten:

Welchen Themenschwerpunkt hat Ihre Selbsthilfegruppe?

Selbsthilfegruppe Schwerhörige und deren Angehörige

Ganz unter dem Motto: „Schwerhörigkeit sieht man nicht, man muss darüber reden!“ treffen sich Betroffene und deren Angehörige zum Erfahrungsaustausch. Zudem werden regelmäßig Fachvorträge aus verschiedenen Bereichen angeboten mit dem Ziel die Lebensqualität zu verbessern.

Wie lange sind Sie schon in der Selbsthilfegruppe aktiv?

Ich bin seit 2008 bei der Selbsthilfegruppe Schwerhörige und deren Angehörige dabei. Seit 2012 habe ich die Leitung der SHG übernommen, die seit dem Jahr 2000 besteht.

Wie war Ihre Lebenssituation, bevor Sie zur Selbsthilfegruppe gegangen sind bzw. was hat Sie dazu motiviert sich in eine Selbsthilfegruppe einzubringen?

Andere SHG TeilnehmerInnen haben mich motiviert die SHG zu besuchen. Der Austausch mit anderen Betroffenen und mehr Wissen über Schwerhörigkeit zu bekommen waren für mich ausschlaggebend für eine Teilnahme an den Gruppentreffen.

Welche Aktivitäten macht Ihre Selbsthilfegruppe?

  • Erfahrungsaustausch und Informationsweitergabe
  • Vorträge aus den verschiedensten Bereichen
  • Geselliges Beisammensein

Wie beurteilen Sie den Einfluss der Selbsthilfegruppe auf Ihre persönliche Lebenssituation?

  • Bereicherung durch neue Kontakte und auch darüber hinaus sind Freundschaften entstanden
  • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Wissenserweiterung über die Thematik Schwerhörigkeit und Hilfestellung
  • Besseren Umgang mit der Situation